Der Ursprung, der Ausgangspunkt jeder Art von Schaffen besteht in einer angeborenen – und damit nicht lehrbaren – Veranlagung zur passiven und gleichsam gefühllosen Betrachtung der Welt. Der Künstler ist immer einer, der ebenso gut nichts tun könnte, der allein mit der Versenkung in die Welt und einer damit verbundenen vagen Träumerei zufrieden wäre.
Die heutige Massenkunst generiert beträchtliche Finanzströme, was durchaus amüsante Auswirkungen hat. Das ambitionierte, aktive und netzwerkende Individuum, das darauf aus ist, in der Kunstszene Karriere zu machen, wird sein Ziel so gut wie nie erreichen. Den Sieg tragen nahezu antriebslose, zum Loser geborene Nieten davon. Auch die Verleger (oder Produzenten oder Galeristen oder sonstigen unverzichtbaren Vermittler), die einen Künstler an sich gebunden haben und sich dieser vorangehenden Wahrheiten vage bewusst sind, befällt daher, wann immer sie an ihn denken, eine Art ängstlicher Unruhe. Wie kann man sicher sein, dass er/sie auch weiterhin produzieren wird? Gewiss ist der Künstler für Geld, Ruhm und Bewunderung empfänglich, aber was seiner Kunst zugrunde liegt, was sie erst ermöglicht und ihren Erfolg sichert, ist gänzlich anderer Natur.