Urs Engeler, der umtriebige Lyrikverleger, hat nun sein Bücherzelt im Internet aufgeschlagen und vertreibt dort rough books, Paperbacks im Fast-CD-Hüllen-Format, handlich, schön und kostengünstig. Als Band 006 der neuen Reihe, die sich vom Buchhandel losgekoppelt hat und direkt übers Internet bestellt werden kann (www.roughbooks.ch), ist dort nun Elke Erbs Gedichtband mit dem besitzergreifenden und -ausstreuenden Titel »Meins« erschienen (140 Seiten, 11 Euro). Gedichte wie Kurzfilme, die einen Gedanken, eine Beobachtung, Erfahrung, Erinnerung fixieren, sich ranzoomen mit immer präziser fokussierender Sprache, dann zur Seite schwenken, Haken schlagen, Sprünge machen, Pfade bahnen ins Dickicht der Wörter, sie befreien, sie leben lassen – und plötzlich steht man auf einer Wortlichtung, so hell, so klar, dass einem vor Glück, vor induzierter Lebenslust das Herz galoppiert.
Elke Erb: »Meins«. Urs Engeler Editor, roughbook 006, 140 Seiten, 11 Euro
FAS Nr. 50, 19. Dezember 2010, Feuilleton Seite 32