Von den Erwachsenen, die jene Jahre damals erlebt hatten, bekam ich später oft das Sprichwort ›Des einen Not ist des anderen Brot‹ zu hören, und jedes Mal, ganz gleich, ob es geflüstert wurde, zögerlich, oder herausgeschleudert voller Abscheu, fühlte ich einen mörderischen Hass auf den Fremden und eine glühende, besitzergreifende Liebe zu meinem Vater. Ich konnte mich an ihn nur ein ganz kleines bisschen erinnern: Er war groß gewesen, und auch seine Hand war groß. Er legte sie mir oft auf den Kopf, und darunter war es warm und gemütlich, wie unter einer wollenen Mütze. Vielleicht will ich auch deswegen, wann immer ich einen Vater seinem Jungen eine Hand auf den Kopf legen sehe, so gern selbst wieder klein sein ...
Hryhir Tjutjunnyk: Drei Kuckucke und eine Verbeugung